Scars across humanity.
Understanding and overcoming violence against women.

Laut den von Elaine Storkey zusammengetragenen Zahlen werden täglich 39000 minderjährige Mädchen (mit oft viel älteren Männern) verheiratet. 80000 Frauen werden jedes Jahr vergewaltigt — in den USA alleine. In vielen Kulturen werden Mädchen gezielt abgetrieben, so dass in Indien auf 1000 Knaben unter 7 Jahren nur noch 914 Mädchen gezählt werden.

Es ist eine beklemmende Lektüre.
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Keine Toleranz den Intoleranten

Kürzlich sass ich in einem Votrag über den Krieg in Syrien. Kompetent und tiefgründig erklärte der Professor die Situation und was dazu geführt hat. Der Islam war nur am Rand ein Thema. Ganz am Schluss meldet sich ein Zuhörer mit einer Frage, die aber eine Feststellung war: „Die Muslime streben die Weltherrschaft an, das wird schon in der Bibel vorausgesagt. Sie werden kämpfen bis sie die Kontrolle haben.“
Das bin anhin ruhige und besonnene Publikum erboste sich lautstark. Direkt vor mir rief ein Mann in deutlichen Worten durch den Saal: „Wenn man etwas schlechtes über den Islam sagt, dann können wir gleich aufhören.“

Dieser reflexartige Beschützerinstinkt gegenüber dem Islam nennt Kissler in seinem Buch Keine Toleranz den Intoleranten „vorauseilenden Unterwerfungsgeste.“

Generell ist es erstaunlich, wie viel Toleranz die westliche Zivilisation ihren erklärten Feinden entgegenbringt – sei es in vorauseilender Sebstzensur, sei es im ostentativen Desinteresse.

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Democratic Desert.
Der Krieg in Syrien.

Der Krieg in Syrien ist inzwischen zu einem normalen Hintergrundgeräusch in der täglichen Berichterstattung geworden. Wir hören davon im immerwährenden Strom der ausgewogenen Schlagzeilen, zwischen den Nachrichten zu den Turbulenzen an der Börse, den neusten Studien zum Klimawandel und den aktuellen Enthüllungen zur Korruption in der Fifa. Schlagzeilen, die uns bestürzen und faszinieren, die aber letztlich für unser Leben unbedeutend sind. Es tut uns nicht weh und wir fühlen uns nicht verantwortlich.

Wer den Bildband von Robert King aufschlägt, verlässt die sichere Welt des konformen Journalismus. Democratic Desert. Der Krieg in Syrien. weiterlesen

Wer schreibt meine Einkaufsliste?

Kürzlich las ich einen Artikel auf tagesanzeiger.ch über die Firmenübernahmen, die Google in der letzten Zeit getätigt hat. Der Artikel beschränkte sich darauf, die einheitlich positiven Meldungen der übernommenen Firmen aufzulisten, und lieferte keine Spekulationen dazu, mit welchem Ziel Google alle möglichen Firmen Teil seines Imperiums macht.

Mit etwas Kreativität lassen sich aber gewisse Szenarien erahnen, mit denen Google uns schon bald beglücken wird. So wird es vielleicht bald selbstverständlich sein, dass ich nach der Arbeit mit meinem Handy Zuhause den Backofen einschalte, damit die Fertiglasagne bereit ist wenn ich zur Tür reinkomme. Selbstverständlich kann ich den Fortschritt des Backens live durch die Backofenkamera mitverfolgen. Sollte – zum Beispiel durch einen Verkehrsstau – meine Ankunftszeit verspätet sein, merkt der Backofen dies automatisch und optimiert die Temperatur, um dennoch zum rechten Zeitpunkt ein genau richtig gebackenes Abendessen bereit zu haben. Wer schreibt meine Einkaufsliste? weiterlesen

Abfallentsorgung als Wohlfühlübung

Bekanntlich ist in der Schweiz Abfall nicht gleich Abfall. Zu den altbekannten Abfällen wie Glas, Papier und Sperrgut gesellten sich in den letzten Jahren noch eine ganze Reihe weiterer Produkte, die separat gesammelt werden: Pet Flaschen, Batterien, Lampenbirnen, Altöl, Chemikalien, und dann die ganzen Life-Style Produkte wie Brita Filter, Nescafe Kapseln, etc. Bei uns im Dorf gibt es deshalb einmal pro Woche die Möglichkeit, seinen Abfall unter fachkundiger Supervision der Gemeindeangestellten bei der öffentlichen Sammelstelle abzugeben.

So kommt es, dass einmal pro Woche ein stetiger Strom von SUVs und Familienkombis sich in eine Ecke des Dorfes bewegt und dort den gemeinschaftlichen Umweltschutz zelebriert. Das Karton von der Bücherbestellung auf Amazon in den Container, die leere Bodyshop Lotion Tube ins — welche Nummer hats im Dreieck schon wieder? — eine zwei, also zu den PE behältern. Die Waschmittelnachfüllpackung ist zwar ebenfalls PE, darf aber nicht in den gleichen Behälter, da es nur eine Folie ist. Nachdem alles fein säuberlich im rechten Behälter gelandet ist und man noch kurz mit dem Nachbarn geschwatzt hat, fährt man mit der Genugtuung nach Hause, wieder einmal für eine bessere Welt gesorgt zu haben.

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