Tierpark Dälhölzli Bern – ein kleiner, feiner Zoo mit etwas Action

Vor einigen Tagen war ich mit den Kindern im Tierpark Dählhölzli in Bern. Es ist ein kleiner, feiner Zoo, der getreu dem Motto “mehr Platz für weniger Tiere” nicht unzählige und spektakuläre Spezien zur Schau stellt, sondern eine überschaubare Anzahl Tiere in grosszügig gestalteten Gehegen hält. Die meisten der erlebbaren Tiere stammen aus Europa und dem Norden Asiens. Viele davon waren deshalb im Winterschlaf, da sie vergleichbare klimatische Zonen gewohnt sind. Doch immer noch gab es genug zu entdecken, und der Drang zum Entdecken ist wirklich nötig. Teilweise sind die Gehege so grosszügig und naturnah gestaltet, dass man die Tiere nur mit Mühe erkennen kann, was für mich jedoch einer der reizvollen Aspekte des Parkes ist.
Seit kurzem ist auch das neu gestaltete Vivarium wieder offen. Die Terrarien, Gehege und Aquarien präsentieren sich Tierfreundlich, soweit ich das als Laie beurteilen kann. In diesem Bereich finden sich auch Arten aus anderen Erdteilen, und teilweise auch etwas skurrile Kreaturen, wenn man sich sonst nur Büsi und Hamster gewohnt ist.

leopard
Wie sich Leoparden normalerweise präsentieren – träge am herum trotten

Auf unserer Tour durch den Tirpark begegneten wir auch einer kleinen Gruppe Alpakahs und Eseln mega pizza , die von einem Tierpfleger und einigen Kindern herumgeführt wurden. Die Tiere sind Teil des Streichelzoo, und wir durften selbst ertasten, wie weich und warm das Fell der Alpakahs ist.
Mit den Kindern folgte ich für einen Moment der Gruppe Tiere auf ihrem Gang durch den Tierpark, und wurde nichtsahnend Zeuge eines harmlosen und doch eindrücklichen Vorfalles. Als wir in die Nähe des Geheges der persischen Leoparden kamen, schossen diese Tiere plötzlich von ihrem Schlafplatz auf, schnellten mit einigen kraftvollen Sprüngen hinter ein kleines Gebüsch in Deckung und lauerten dort auf den rechten Moment zum Angriff. Die Tiere, die man sonst nur liegen oder träge herum trotten sieht, waren plötzlich komplett angespannt, jede Sehne bereit zum Angriff, Energie und Kraft pur. Als die Alpakahs im Sichtfeld waren, schossen die Grosskatzen los und katapultierten sich mit kraftvollen, eleganten Sprüngen in Richtung Beute. Natürlich wurden sie vom Netz des Geheges jäh wieder in ihre limitierte Welt zurückgeschleudert, und obwohl die Alpakahs panisch reagierten und versuchten, nach allen Seiten auszubrechen, bestand keine Gefahr dass ein Tier zu Schaden kommt.
Die ganze Sache war in wenigen Sekunden vorüber. Doch diese beiden Katzen für einen kurzen Moment in solcher Vitalität zu erleben war beeindruckend. Die angespannte Erwartung, die agile Schnelligkeit und kraftvolle Eleganz war ein kurzer Einblick in ihr wahres Leben in der Wildnis. Und für einmal nicht durch Zeitlupe und Farbkorrektur für die Zuschauenden optimiert.

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